Buch-Publikationen
Oliver Stengel (2021)
Seit der Landwirtschaftlichen Revolution, d.h. seit ungefähr 12.000 Jahren, bauen Menschen Nutzpflanzen an und halten Tiere. Der dafür benötigte Flächenbedarf wurde mit der Zeit immer größer: Heute sind über 40 Prozent der globalen eisfreien Landoberfläche Äcker oder Weiden. Diese Landschaften bieten Tieren und Pflanzen keinen Lebensraum, weshalb sie das weltweite Artensterben und die Erosion fruchtbarer Böden vorantreiben, dazu den Wandel des Klimas und die Ausweitung von sauerstoffarmen Todeszonen in den Meeren.
Letztlich haben die Land- und Viehwirtschaft den Planeten so sehr verändert, dass die Bedingungen für Ackerbau weltweit schlechter und Ernteerträge deshalb geringer werden. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Menschen und mit ihnen der Bedarf nach Nahrungsmitteln zu. Ist diese Kombination einerseits problematisch, entwickeln sich andererseits neue Verfahren, die die Erdoberfläche von Weide- und Ackerflächen befreien und Raum für Natur schaffen können. Durch sie können pflanzliche Produkte ohne Pflanzen und tierische Produkte ohne Tiere hergestellt werden. Das ist die Post-Landwirtschaftliche Revolution und sie wird eine der wichtigsten Transformationen im 21. Jahrhundert sein.
Najine Ameli (2020)
Das Buch zur internationalen Bibliotheken-der-Dinge-Bewegung, die der Share Economy einen neuen Impuls gibt: Durch Sharing kann der gesellschaftliche Energie- und Ressourcenverbrauch reduziert werden, ohne dabei den materiellen Wohlstand zu gefährden. Viele Menschen weltweit erklären sich auch bereit, Produkte gemeinschaftlich zu nutzen, anstatt sie individuell zu kaufen – tun dies in der Praxis aber nur sehr selten. Die Kluft zwischen der Bereitschaft und der tatsächlichen Umsetzung ist die Ursache für den bislang ausbleibenden Erfolg von Share Economy. Najine Ameli zeigt auf, wie sich Bibliotheken der Dinge seit einigen Jahren in Nordamerika und Europa verbreiten und als Leihstationen für eine breite Palette von Gebrauchsgegenständen einen Weg zur Überwindung dieser Kluft aufzeigen können.
Oliver Stengel, Alex van Looy, Stephan Wallaschkowski (2017)
In Politik und Wirtschaft ist vielfach von der „Industrialisierung 4.0″ die Rede, um den gegenwärtigen gesellschaftlichen Wandel zu pointieren. Unterstellt wird dabei, es handle sich bei den Veränderungen lediglich um die Fortsetzung der Industrialisierung mit neuen Mitteln. Dagegen besagt die hier vertretene These, dass Gesellschaften in eine Übergangsphase eingetreten sind, deren Ende zugleich das Ende des Industriezeitalters ist. Die ökonomischen Veränderungen sind dabei nur Teil eines umfassenderen Prozesses, dessen Ausmaße, Chancen und Risiken im Buch vorgestellt werden.
Oliver Stengel (2016)
Die kapitalistische Marktwirtschaft ist die Wirtschaftsweise des Industriezeitalters. Wird sie auch die Wirtschaftsweise des Digitalzeitalters bleiben? Aus Sicht einer Nachhaltigen Entwicklung spricht dagegen, dass der bisherige Wachstumszwang ökologische und soziale Probleme verursacht, die menschliche Gesellschaften in erhebliche Schwierigkeiten bringen. Dagegen spricht auch, dass die fortschreitende Digitalisierung eine neue Wirtschaftsweise ermöglicht, die ohne Wachstumszwang, Erwerbsarbeit, Patente, Aktien, unternehmerische Konkurrenz und Marketing auskommt und dennoch innovativ sein kann. Erstmals entwickelt sich seit dem Auf- und Untergang des Sozialismus eine Alternative zur Marktwirtschaft, die das Potenzial hat, zu einer globalen Ökonomie zu werden.
Steven Engler, Oliver Stengel, Wilfried Bommert (2016)
Aktuell steht die Weltbevölkerungen vor vielen entscheidenden Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Der globale Klimawandel und die zunehmende Ressourcenverknappung sind dabei die bekanntesten Beispiele. Eine zentrale Herausforderung wird bei der Debatte gerne vernachlässigt, herabgewürdigt oder gar vergessen: Nämlich das Ernährungsproblem. Weltweit leiden immer noch ca. 850 Millionen Menschen an chronischer Unterernährung. Das Problem ist dabei kein Phänomen das strikt auf den Afrikanischen Kontinent begrenzt ist. Vielmehr sind viele Staaten im sogenannten »Globalen Süden« von Hunger und Mangelernährung bedroht. Die globale Unterernährung stellt aber nur eine Seite der Medaille dar. Spätestens seit dem Jahr 2008 ist das Problem der weltweiten Überernährung gleichermaßen dramatisch. Nach Schätzungen von diversen Organisationen sind ca. 1,4 Milliarden Menschen übergewichtig und knapp eine halbe Milliarde Menschen fettleibig (BMI > 30). Nimmt man all diese Zahlen zusammen, sind ca. 30% der Weltbevölkerung entweder unter- oder überernährt, was zu starken Belastungen für Gesundheit, Wirtschaft, etc. führt.Die Lösung für beide Probleme ist der Wandel zu nachhaltigen Ernährungssystemen. Der vorliegende Sammelband setzt sich mit diesen Themen auseinander und stellt sie in den Kontext einer neuen »Großen Transformation«.
Oliver Stengel (2011)
Diese Arbeit trägt den Titel »Suffizienz«, weil sie die auf die Verringerung des Güterkonsums zielende Suffizienzstrategie als eine unumgängliche Strategie zur Minimierung der sich abzeichnenden und teilweise bereits ereignenden Umweltgefährdungen herleitet. Obgleich die Suffizienzstrategie lange schon bekannt ist und im letzten Jahrzehnt immer mehr Fürsprecher gefunden hat, gilt sie als unrealisierbar.
Nun ist »unumgänglich« und »unrealisierbar« keine Kombination, die eine günstige Prognose für den weiteren Verlauf der Geschichte erlaubt. Folglich untersucht Oliver Stengel auch die Barrieren, welche sich der Suffizienz in den Weg stellen und hält Ausschau nach Möglichkeiten, ob, und wenn ja, wie diese zu umgehen sein könnten. Sie versucht ferner dem akademischen Diskurs über die Suffizienzstrategie weiteren Wind zu geben.